Norder bekam den Marsch geblasen

Veranstaltung der Feuerwehr ein voller Erfolg

Ein Busfahrer kann die Route von Krumbach am Bodensee nach Norderbrarup nicht allein fahren – die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten machen einen zweiten Fahrer nötig. Für diesen war im großen Reisebus allerdings kein Platz, denn er war bis auf den letzten Platz besetzt mit Musikern und Instrumenten, die Norderbrarup am 10. August gehörig einheizen sollten. Das Fest mit dem Titel „Norderbrarup kriegt den Marsch geblasen“ war bereits der zweite Besuch der Kapelle, die bereits zum legendären Feuerwehrjubiläum 2007 aufspielte.
Die Party stand der letzten Veranstaltung jedoch in nichts nach. Die 35 Musiker boten den gut 600 Zuhörern (davon 490 Gäste) eine Show der Extraklasse. Neben einigen Klassikern wurden auch moderne Interpretationen und Partylieder mit vielen Gesangseinlagen gespielt. Als Showeinlagen traten Heino und DJ Ötzi auf. Anschließend brachten die groß angekündigten Stripper der „Krumbacher Chippendales“ die Festhalle zum Kochen. Einige junge Männer des Musikvereins präsentierten eine Tanzeinlage zum Backstreetboys-Hit „Everybody“ und hatten nach einer Zugabe auch nur noch die nötigsten Kleidungstücke am Körper.
Das Publikum reagierte begeistert und der Funke der Bombenstimmung sprang auch bei vielen ausgewiesenen Altrockern über, die der Blasmusik ansonsten absolut nichts abgewinnen können. Im Publikum befanden sich aber auch viele Kinder und Jugendliche die das Fest zusammen mit Gehwagenpiloten zu einem rundum gelungenen und fröhlichen Mehrgenerationenfest für das Dorf Norderbrarup machten.
Gemeindewehrführer Jan Jensen und sein Stellvertreter Wulf Nagelschmidt waren vom Veranstaltungsverlauf sehr zufrieden und danken den vielen Helfern, Sponsoren und Unterstützervereinen des Festes sehr herzlich, denn die kleine Feuerwehr musste „bei einer Veranstaltung diesen Ausmaßes teilweise nah an Ihre Grenzen gehen“. So konnten die Feuerwehrmitglieder und ihre Partner nicht wirklich viel mitfeiern. Das holten sie dann am Sonntagabend beim Helferfest nach, wo Freundschaften gepflegt und sich ausführlich von den Musikern verabschiedet werden konnte.
Der größte Dank galt Organisator Uwe Petersen, der auch während des Festes durch mehrminütige UWE-Rufe von der ganzen Halle angefeuert wurde. Petersen hatte die Musiker eingeladen die gesamte Veranstaltung schon seit Jahren bis ins kleinste Detail geplant. „Ich bin unglaublich stolz auf das, was von allen Beteiligten hier geleistet wurde und dankbar, dass nichts passiert ist und das Fest so harmonisch und friedlich über die Bühne gegangen ist“, so Petersen.
Offen bleibt zum Schluss nur noch die Frage, wie der Musikverein Krumbach das Problem mit dem zweiten Busfahrer gelöst hat. Weil Initiator Uwe Petersen zufällig auch im Besitz einer Fahrerlaubnis der Klasse DE ist, fuhr er den Reisenden entgegen, um den Busfahrer auf dem letzten Streckenabschnitt abzulösen. Müde war den Busfahrer, als er ihn vorfand, jedoch nicht. Denn wie bei allen Krumbachern, ist bei ihm Schlafen eine geächtete Beschäftigung, der zumindest am Festwochenende keine Bedeutung beigemessen wurde.

Letztes Update: 10.01.2023 15:08 Uhr