| Fahrgestell | Volkswagen T6.1 Transporter |
| Funkrufname | Florian Schleswig 22-14-15 |
| Baujahr | 2020 |
| Motor | VW 2.0 TDI, 4 Zylinder Turbodiesel Euro 6 |
| Leistung | 100 KW / 136 PS |
| Ausbau | Ausbau durch FF Norderbrarup |
| Länge | 5,0 m |
| Breite | 1,91 m |
| Höhe | 2,25 m |
| Zul. Gesamtgewicht | 3.000 kg |
Für eine kleine Gemeinde unter 700 Einwohnern ist die Unterhaltung eines Mehrzweckfahrzeugs in unserer Region nicht selbstverständlich. „Unsere Feuerwehr ist in den letzten Jahren stark gewachsen, sodass ein geordneter Transport der Mannschaft in Bereitstellungsräume oder zur Einsatzstelle eine zentrale Rolle spielt, ohne dabei enge Nebenstraßen mit privaten Familien-PKWs zu verstopfen, die wir noch dazu im Einsatz nicht kontaminieren möchten“, berichtet Wehrführer Stephan Kock. Auch für Dienstfahrten zur Feuerwehrzentrale, Transport von Geräten und Material, zu Lehrgangsfahrten, für die Absicherung von Einsatzstellen sowie bei größeren Lagen als Standort für die Einsatzleitung kommt das Mehrzweckfahrzeug zum Einsatz. „Mit dem MZF konnten diese Lücken in der Brandschutzbedarfsplanung wirksam geschlossen werden.“
Ein MZF als Ergänzung zum LF neu zu beschaffen war finanziell keine Option, sodass ein gebrauchter VW T 6.1 im Jahr 2025 in Eigenleistung durch Kameraden zum MZF umgebaut wurde, das moderne Kommunikationstechnik, leistungsstarke Beleuchtung und eine autarke Energieversorgung miteinander verbindet.
Das Fahrzeug besitzt eine LiFePo4-Aufbaubatterie, sodass die gesamte Feuerwehrtechnik unabhängig von der Starterbatterie arbeitet. Die Aufbaubatterie wird bei laufendem Motor über einen DC-DC-Ladebooster geladen. Bei Landstrombetrieb oder am Generator wird 230V AC über eine Rettbox eingespeist und beide Batterien über ein Bordladegerät geladen. Ein Batteriemonitor überwacht den Ladezustand der Aufbaubatterie und warnt bei niedrigem Akkustand um den Motor zu starten oder eine externe Spannungsversorgung herzustellen.
Die Sondersignalanlage besteht aus einem Blaulichtbalken mit integrierten Arbeitsscheinwerfern zur Umfeldbeleuchtung nach vorne und zu den Seiten sowie eingebauten Druckkammerlautsprechern, die auch als Außensprechanlage in Sonderlagen eingesetzt werden können. Zusätzlich sind Frontblitzer und ein Heckblaulicht verbaut. Zur Verkehrsabsicherung gibt es eine Heckwarneinrichtung, die bei geöffneter Heckklappe durch interne Heckblitzer in der Kofferraumklappe ergänzt wird.
In der Kofferraumklappe ist eine leistungsstarke LED-Arbeitsbeleuchtung verbaut. Das Fahrzeug verfügt u.a. über ein Tablet zum Betrieb von Firemon 112, Innenbeleuchtung im Mannschaftsraum in weiß und grün, ein MRT-Fahrzeugfunkgerät mit Zusatzbedienstelle im Mannschaftsraum, wo ein Tisch für Zwecke der Einsatzleitung ausgeklappt werden kann, zwei mobile MXP 600 Handfunkgeräte, zwei Adalit-L 4000 Handscheinwerfer sowie zwei tragbare Euroblitzer und vier elektrische Falt-Warnkegel zur Einsatzstellenabsicherung.
Im Heck befindet sich ein modulares Regalsystem, das im unteren Teil ein Schubfach für ein Flipchart hat, das als Magnettafel für die taktischen Zeichen in der Lagekartenführung dient. Darüber ist ein Fach mit 3 großen Mehrzweck-Euroboxen, die frei befüllt oder mit vorgepackten Zweckkisten (z.B. Verkehrsabsicherung, Transport von kontaminierter Schutzkleidung etc.) bestückt werden können. Ohne Boxen kann eine Freifläche genutzt werden. In der oberen Ebene befindet sich ein Rettungsrucksack mit Defibrillator, ein Feuerlöscher, diverse Ladegeräte sowie ein PC für die Einsatzleitung, der über Tastatur und Maus auf einer ausziehbaren Arbeitsplatte bedient werden kann.
Das Auto verfügt über LTE und Wifi mit einer sendestarken Außenantenne, sodass es an der Einsatzstelle ein lokales Netzwerk und Internet zur Verfügung stellen kann.